Jubiläumsausstellung

40 Jahre Fotoclub Weilburg-Limburg

Vernissage 27.09.2024, 17 Uhr

Dauer der Ausstellung 28.09.-06.10.2024

 

Der Fotoclub Weilburg-Limburg ist einer der erfolgreichsten Fotoclubs Hessens. Dreimal war der Club Hessen/Rheinland-Pfalz-Meister. Der Verein hat fünf Fotografinnen/Fotografen in seinen Reihen, die vom Deutschen Verband für Fotografie (DVF) zu den besten Fotografen des Jahres der beiden Bundesländer gekürt worden. 2021 zeichnete der Fotoweltverband FIAP den FWL als einen der 21 besten Fotoclubs weltweit mit einer Goldmedaille aus.

Die Bandbreite der Fotografen geht vom Dokumentationsfotografen, dessen Fotos in Zeitungen und Magazinen veröffentlicht wurden, bis zum Fotokünstler, der auf Kunstwettbewerben Preise errang. Der Club hat knapp 30 Mitglieder und als moderner Verein eine Frauenquote von fast 50%.

Erfindung und Wahrheit

Markus Lüpertz

im Rosenhang Museum

Dauer der Ausstellung 14.07.-15.10.2024

Eröffnung mit Konzert am 14.07.2024 um 11 Uhr

 

Markus Lüpertz (*1941, Reichenberg Tschechien) zählt zu den einflussreichsten deutschen Künstlern der Gegenwart. Lüpertz entnimmt seine Motive häufig der Bibel, den griechischen Mythen, nordischen Sagen, Märchen und der Philosophie. Kunstwerke zu diesen Themen versteht er als seinen Beitrag zur kulturellen Transformation, indem er klassische Inhalte der Sinnstiftung in die Gegenwart holt.

Sieben Wirbel

Installation von Mikos Meininger

Eröffnung 03.10.2022, 14 h

Dauer der Installation 01.10.2022 – 28.02.2025

Ohne Wirbelsäule keine Haltung, keine Mitte, keine Bewegung. Die sieben Halswirbel, die bis auf ganz wenige Ausnahmen jedes Säugetier hat, von der Spitzmaus bis zum Wal, sind sogar besonders beweglich, schließlich sitzt oben auf das Kopfgelenk. Die ganze Wirbel-Säule, dieses empfindliche und doch starke Konstrukt, schützt zudem das innenliegende empfindliche Nervenbündel.

Hin und wieder ärgern wir uns dennoch über unsere Wirbelsäule, wenn dort was klemmt. Und auch wenn wir nie auch nur einen unserer 33 Wirbel zu Gesicht kriegen, würden wir trotzdem diese besondere Form immer erkennen.
Mikos Meiningers „Sieben Wirbel“ – ab dem 3. Oktober am Rosenhang Museum in Weilburg an der Lahn zu sehen – hat ihren Ursprung aber gar nicht beim Menschen, son-dern beim Wal.

Das größte lebende Säugetier der Erde hat, je nach Art, fast dreimal so viele Wirbel wie der Mensch. Und größer sowieso. Die „Sieben Wirbel“ dieser Installation, deren Vorlage der Wirbel eines Wals war, sind nochmal bewusst deutlich vergrößert, um den Bezug zu nichts oder allem, was eine Wirbelsäule hat, zuzulassen. In Beton gegossen und zusammenstehend bilden diese Sieben eine Installation, die demütig macht: Sie stellt sich einem in den Weg, unverrückbar, fest verbunden mit der Erde, ein Relikt, das vom Sein und vom Verschwinden erzählt. Der Mensch ist klein neben ihr.

Und doch kommt man den einzelnen Wirbeln, diesen einzigartigen Bausteinen des Lebens, hier plötzlich sehr nah. Struktur und Farbe des Betons ähneln der eines Knochens, laden aber dennoch ein zum Berühren, Abtasten oder Streicheln. Eine kuriose Anziehungskraft geht von ihnen aus – es sind fossile Schönheiten in einer über Millionen Jahre erprobten, zeitlosen Form, die sich hier niedergelassen haben und ihren Platz nicht aufgeben wollen. Jeder einzelne Wirbel dokumentiert hier in seiner Singularität das Wunder einer perfekten evolutionären Form. Als Gruppe entsteht etwas Neues, etwas Wesenhaftes in ihnen, das betroffen macht und uns mit einer subtilen Bestimmtheit anspricht, die tiefes Grollen in sich zu tragen scheint. Wer kann sagen, wann das Leben endet? Wer darf entscheiden, wo wessen Platz ist, wer kommen darf, wer gehen muss?

Aber wer weiß, vielleicht wird sich diese Formation gleich wie ein riesiges Fluggerät erheben und entschweben? Schließlich erinnert die Ausformung der Enden jedes Wirbels irgendwie an die Form von Flügeln oder Rotoren, ein technisches Ding, das sich selbst über sein vermeintliches Ende hinwegzusetzen vermag.

Die Installation besteht aus sieben aus Beton gegossenen Formen, jeweils 2,2 Tonnen schwer und etwa drei Meter im Durchmesser. Aufgereiht in einem Bett aus Flusskieseln nehmen sie etwa 24mal fünf Meter Platz ein. Sechs Wirbel stehen in unterschiedlichen Positionen und Neigungen, einer liegt auf der Seite. Durch diese Anordnung entsteht die Vorstellung eines gestrandeten, ganzen Wesens. Geplant ist es, eine solche siebenteilige Installation auf jedem Kontinent der Erde zu realisieren.

Zudem werden auf jedem Kontinent drei einzelne, alleinstehende Wirbel verortet. Für eine ehrfurchtsvolle Hommage an die Geschichte der Erde und ihrer Bewohner, verbunden mit einer Einladung – vielleicht sogar nachdrücklichen Aufforderung, das eigene Sein, das Mensch-Sein mit einem Rückgrat, das auch wir nur von der Evolution geerbt haben, zu überdenken, manches vielleicht auch zu überprüfen oder in Frage zu stellen. Der Wal, von dem der eine Ursprungswirbel stammt – er ist uns fern und nah zugleich. Er spricht uns Menschen hier und jetzt direkt an. (Steffi Pyanoe)

Zur Installation:

„Sieben Wirbel“ wird für zwei Jahre am Rosenhang Museum in Weilburg an der Lahn zu sehen sein. Feierliche Einweihung ist am 3. Oktober um 14 Uhr.

Im Rosenhang Museum wird zudem bis 11. Oktober die Ausstellung „studio3mobile. malerei, grafik, skulptur, installation, künstlerbücher“ von Mikos Meininger gezeigt. Die temporäre Nutzung von Räumen zu diesem Zweck ist eher der Normalfall für Künstler – Mikos Meininger hat sich deshalb nicht für die Konzeption einer Ausstellung, sondern für die Nutzung als „Atelier / Studio“ im eigentlichen Sinne entschieden.

Die Zeit zum Arbeiten zu nutzen erscheint sinnvoll. Es gibt viel zu sehen, der Besucher wird zum Entdecker. Eine ähnliche Situation hat er in seinem Atelier im Kunsthaus sans titre in Potsdam. Sein zweites Atelier befindet sich im Spreewald und bleibt der Kreativität und dem Schaffen vorbehalten. Fernab findet er hier Ruhe und Kraft für die großen Bilder, Skulpturen oder Installationen.

Zum Künstler:

Mikos Meininger wurde 1963 im thüringischen Jena geboren. Dort erlernte er von1984 bis 1986 den Beruf des Schrift- und Grafikmalers. Danach zog er nach Ost-Berlin und begann 1987 im subkulturellen Künstlerkreis um Maximilian Barck mitzuarbeiten. Charakteristisch war für den Kreis das Künstlerbuch. In kleinen Auflagen produziert, bot es in der DDR als nicht „lizenzpflichtig“ künstlerische Freiräume. Beteiligt waren unter anderem Autoren und bildende Künstler wie der Maler Lothar Böhme oder Durs Grünbein.
Im Jahr 1989 begann Meininger ein Studium des Fachs Grafikdesign an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin. Sein wichtigster Lehrer und guter Freund wurde der Fotograf Manfred Paul. Nach der erfolgreichen Gruppenausstellung „Junge Kunst aus Berlin Ost“ der Kölner Autoren Galerie Kostka in Paris im April 1990 verließ Meininger die Fachhochschule, um als freischaffender Maler und Grafiker in Berlin zu arbeiten. Meiningers Werk umfasst Druckgrafik, ungegenständliche Malerei und figurbetonte Plastik, vorwiegend im Bronzeguss. Seit 2006 lebt und arbeitet Meininger in Potsdam, wo er 2009 gemeinsam mit dem Bildhauer und Musiker der Band Sandow, Chris Hinze, das Kunsthaus sanstitre gründete. Dort befindet sich auch sein Atelier. Website des Künstlers: mikosmeininger.jimdofree.com/

BANKSY ART LAB

(dauerhaft installierter urbaner Kunstkäfig)

 

Banksy‘s Kapitalismus Kritik, seine Konsum Missbilligungen, sein Kampf um Gerechtigkeit und Frieden und um die Verteilung der Ressourcen nehmen eine zentrale Rolle in der Forschungsarbeit ein. Doch genauso intensiv wird die widersprüchliche Vermarktungsstrategie um seine Kunst einem analytischen Urteil unterzogen. 

Banksy’s Botschaften erreichen durch den medialen Hype enorme Reichweite. Street Art findet immer mehr museale Beachtung. Ein großer Verdienst, der ihm zweifelsfrei zugeschrieben werden kann. Doch Banksy selbst wurde bisher, bis auf wenige Ausnahmen, museal kaum gewürdigt. Dem wird jetzt abgeholfen, das BANKSY ART LAB, einzigartig in seiner Einrichtung, wird sich fortan intensiv mit dem Werk und der Figur der Street Art Ikone auseinandersetzen. Die Ergebnisse werden in einer permanenten Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.